Ungefragt
Ungefragt wird man geboren in eine Welt voll Freud und Leid.
Ungefragt in ihr verloren, erst auf dem Totenbett davon befreit.
Ungefragt trägt man dich dann zu Grabe, ein höh’rer Wille schlägt den Deckel zu.
Vorbei die schönen und die ungeliebten Jahre, unendlich wird aus Hektik Ruh‘.
Doch wie man weiß, geht nichts verloren: Die Seele sucht sich einen neuen Leib.
Sind Haut und Haar schon längst vergoren, ist sie nochmals zum Kampf bereit.
Ungefragt wird man erneut geboren- vielleicht in eine Zeit voll Glück?
Ungefragt beginnt die weite Reise vom Universum auf die Welt zurück.
Niemand weiß, ob wir uns dann begegnen, am Kudamm oder Mittelmeer.
Niemand weiß, wird’s schneien oder regnen; so wart‘ und hoff‘ ich auf die Wiederkehr,
dass uns’re Seelen nochmals kollidieren und Haut und Herz in Liebe sich verlieren.
Doch alles das ist leicht gesagt; Geschehen wird es – oder nicht –
in jedem Falle: Ungefragt